Mein Fahrrad war einmal ein Leihfahrrad.
Dann wurde es aus seiner Knechtschaft erlöst.
Und wurde mein Inselrad.
Es trug mich gegen den Wind nach Morsum
und segelte mich im Rückenwind heim
Es brachte meinen Koffer zum Bahnhof.
Es wartete dort auf mich,
obwohl ihm die salzige Luft und der Regen zusetzten.
Auf einer Tour nach List brach es zusammen.
Ein Fahrradhändler rettete es mit einer Not-OP.
Danach war mein Inselrad
nur noch ein Schatten seiner selbst.
Im Schleichgang ging es zum Bäcker,
man musste strampeln für jede Meile.
Ich fand ein neues Inselrad, und aus meinem alten
wurde das Bahnhofsfahrrad.
Doch nun ist es vorbei.
Das Bahnhofsfahrrad ist so verrostet,
dass jede Fahrt zum Alptraum wird.
Jetzt steht es vorm Haus und sammelt Spinnweben.
Ich weiß, wir müssen uns bald trennen.
Und dennoch fürchte ich mich vor dem Tag.